Projektfinanzierung

Der heute verwendete Begriff der Projektfinanzierung bezieht sich in der Regel auf die Definition des Financial Accounting Standard No. 47 vom März 1981. Demnach wird sie als Finanzierung einer sich selbst tragenden Wirtschaftseinheit definiert, wobei die Fremdkapitalgeber bei der Bedienung des Schuldendienstes prinzipiell auf deren Cash Flow abstellen und als Sicherheiten lediglich die Vermögensgegenstände des Projekts dienen.
Zur Realisierung des Projekts wird von den Sponsoren eine Zweckgesellschaft gegründet, die allen Akteuren des Projekts als Kontraktpartner dient. Da die Fremdkapitalgeber i.d.R. kein Rückgriffsrecht auf die Sponsoren haben, führen sie vorab eine zeit- und kostenintensive Sorgfaltsprüfung (Due Diligence) durch und verlangen anders als beim Forfaitierungsmodell auch einen ausreichenden Eigenkapitalanteil. Die Risiken werden bei der Projektfinanzierung mehr auf die private Seite verlagert. Durch die höheren Transaktions- und Risikokosten eignet sich diese Finanzierungsform nur bei einem größeren Investitionsvolumen.

Projektentwicklung

Die steht am Anfang jedes PPP-Vorhabens und besteht aus der Summe aller Untersuchungen, unternehmerischen Entscheidungen, Planungen und anderen vorbereitenden Maßnahmen, die erforderlich oder zweckmäßig sind, um eines oder mehrere Grundstücke zu überbauen oder eine sonstige Nutzung vorzubereiten.

Private Finance Initiative (PFI)

Ein in Großbritannien angewendetes PPP-Modell, dass Verträge der öffentlichen Hand zum Erwerb von langfristigen, outputspezifizierten Leistungen von der Privatwirtschaft, welche die Instandhaltung und den Bau von benötigten Infrastruktureinrichtungen beinhaltet.

Parallelausschreibung

Gleichzeitige Ausschreibung mehrerer Beschaffungsalternativen eines Vorhabens. Für die Bieter ergibt sich dadurch das Risiko, dass sie sich (unter Kostenaufwand) für eine Variante bewerben, die letztendlich nicht realisiert wird (siehe auch A-B-C-Ausschreibung).

PPP/ÖPP-Vertragsmodelle

Bei PPP-Projekten wird unter folgenden Vertragsgrundmodellen unterschieden: Erwerbermodell; Leasingmodell; Vermietungsmodell; Inhabermodell; Contractingmodell; Konzessionsmodell. In der Praxis gibt es aber häufig auch Kombinationen dieser Modelle.

PPP/ÖPP-Eignungstest

Da sich nicht jedes Projekt für die Realisierung als PPP eignet, findet zu Beginn der Projektphase eine Prüfung auf grundsätzliche Eignung der Aufgabe statt. Der Eignungstest wird am Ende der ersten Phase der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durchgeführt und entscheidet über die weitere Verfolgung der PPP-Alternative für das entsprechende Vorhaben. Untersucht wird, ob die Maßnahme bestimmte Anforderungskriterien erfüllt (bspw. hinsichtlich der Risikoallokation, des Projektvolumens, der Wettbewerbssituation oder gesamtwirtschaftlicher Effekte).

ÖPP-Beschleunigungsgesetz

Das ÖPP-Beschleunigungsgesetz trat im Juli 2005 in Kraft. Es sollte die Durchsetzung von PPP-Projekten in Deutschland vorantreiben, indem es die gesetzlichen Rahmenbedingungen verbessert.

Öffentliche Verschuldung

Unter der öffentlichen Verschuldung versteht man die zusammengefassten Schulden der öffentlichen Hand (Bund, Länder, Kommunen) gegenüber Dritten. Aufgrund der hohen öffentlichen Verschuldung wird die PPP-Beschaffungsvariante in Deutschland aufgrund ihrer möglichen Einsparpotentiale gegenüber der Eigenrealisierung oft nur als Finanzierungsalternative gesehen und qualitative Vorteile (z.B. durch die Lebenszyklusbetrachtung) vernachlässigt.

Öffentlich-Private Partnerschaft

Die langfristige, vertraglich geregelte Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben beschrieben. Die Zusammenarbeit erfolgt dabei über den gesamten Lebenszyklus des Projekts (siehe Lebenszyklusansatz), wobei sich der Auftraggeber auf die Bestimmung sowie die Kontrolle der vorgegebenen Ziele beschränkt. Die Finanzierung übernimmt der private Auftragnehmer, es ist jedoch auch üblich, dass die Endfinanzierung an den Auftraggeber abgetreten wird (siehe Forfaitierung). Die mit dem Projekt verbundenen Risiken werden zwischen den Partnern aufgeteilt.