Vectoring
Ist eine Technologie um das Übersprechen von benachbarten Kupferdoppeladern innerhalb einer Leitung zu reduzieren. Damit lassen sich die Übertragungsgeschwindigkeiten von VDSL auf ca. 100 Mbit/s steigern. Um die Technik umsetzen zu können, muss das Telekommunikationsunternehmen auf die gesamte Leitung ab dem Kabelverzweiger (KVz) zurückgreifen können. Ein entbündelter Zugriff, also die Aufteilung der Leitung unter den Wettbewerbern ist damit nicht vereinbar. Die Deutsche Telekom beantragte Ende 2012 bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) die Zugangsmöglichkeiten für Wettbewerber einzuschränken um Vectoring einsetzen zu können.
Die Bundesnetzagentur gewährte dies in besonderen Fällen. Unter der Voraussetzung, dass auch tatsächlich Vectoring genutzt und dem Kunden damit ein angemessener Anschluss geboten wird, kann der Zugriff eingeschränkt werden und sowohl die Deutsche Telekom als auch deren Wettbewerber Vectoring anbieten.
Nach der Konkretisierung der technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen durch die BNetzA und die EU-Kommission wurde eine sogenannte Vectoring-Liste eingerichtet, in der Ausbauprojekte eintragen werden können. Nach dem Prinzip „First come, first served“ reservieren sich die Netzbetreiber die einzelnen KVz. Dabei darf zwischen der Eintragung und der Erschließung mit Vectoring maximal ein Jahr liegen. Wollen mehrere Netzbetreiber einen KVz reservieren, so erhält derjenige den Zuschlag der die Technik am schnellsten nachrüstet.
Quelle: Pressemitteilungen BNetzA August 2013 und BREKO Juli 2014