Bislang fehlte eine umfangreiche Evaluierung der Nutzungsphase der vielen sich inzwischen in Betrieb befindenden ÖPP-Hochbauprojekte. Deshalb hat der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie Frau Prof. Dr.-Ing. Tanja Kessel, Inhaberin des Lehrstuhls für Infrastruktur- und Immobilienmanagement am Institut für Bauwirtschaft und Baubetrieb der Technischen Universität Braunschweig beauftragt, die Leistungen der privaten Partner in der Bau- und Nutzungsphase zu evaluieren. Befragt wurden dafür deutschlandweit alle öffentlichen Auftraggeber von ÖPP-Hochbauprojekten. Die Studie ist eine Vertiefung des im Jahr 2014 veröffentlichten ÖPP-Praxistest 1.0.

Der Schwerpunkt der Untersuchung lag auf der Evaluierung der Nutzungsphase mit dem Ziel, Aufschlüsse über Zufriedenheit und Verbesserungspotenziale zu erhalten. Gegenstand der Untersuchung sind ÖPP-Hochbauprojekte, die sich zum Zeitpunkt der Umfrage mindestens zwei Jahre in Betrieb befanden. Die Evaluierung erfolgte auf Basis einer geschlossenen, anonymen Online-Befragung von ÖPP-Auftraggebern und ÖPP-Nehmern. Neben der Planungs- und Bauphase wurde ein besonderer Fokus auf die Untersuchung des Technischen  und Gebäudemanagement Infrastrukturellen gelegt. Dabei bildeten vertraglichen Änderungen während der Nutzungsphase einen besonderen Schwerpunkt.

Die vorliegenden Ergebnisse machen deutlich, dass sowohl in der Planungs- und Bauphase, als auch in der Nutzungsphase eine hohe Zufriedenheit mit ÖPP bei den ÖPP-Gebern vorliegt. Die sich hier abzeichnenden Tendenzen werden durch die Befragung der ÖPP-Nehmer unterstrichen, indem sich dort ähnliche Zufriedenheiten aufzeigen. Dennoch können für ausgewählte Bereiche in der Nutzungsphase Handlungsempfehlungen identifiziert werden.  Basierend auf Ihren Forschungsergebnissen gibt die Studie Handlungsempfehlungen in den Bereichen Garantierte Medienverbrauchsmengen,  Vertragsgestaltung, Personalgestellung,  Qualität der Leistungen und Malusregelungen sowie Streitschlichtungsmechanismen.